Betreff
Bericht Museumsarbeit 2015
Vorlage
047/16/10
Art
Berichtsvorlage

 

 


Bericht Museumsarbeit 2015

 

Die drei Schwerpunkte der Museumsarbeit Sammeln, Forschen und Ausstellen werden  im Boizenburger Heimatmuseum wahrgenommen. Dabei lassen sich nicht immer sämtliche Aufgaben in dem gewünschten bzw. erforderlichen Umfang realisieren, da die Einrichtung nur mit einer hauptamtlichen Planstelle ausgestattet ist. Daher kommt gerade der ehrenamtlichen Unterstützung eine zunehmende, nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. 

 

Insofern ist es höchst bedauerlich, dass, wie sich bereits Ende 2014 abzeichnete, zu der zu Jahresbeginn stattfindenden Wahl des Vorstandes der Boizenburger Museumsfreunde e.V. kein Kandidat für die Funktion des 1. Vorsitzenden gefunden werden konnte.  Auf der außerordentlichen Vollversammlung am  17.04.2015 wurde der Beschluss zur Auflösung des Vereins gefasst.

Damit mangelt es dem Heimatmuseum zukünftig an einem wichtigen ehrenamtlichen Gremium zur Unterstützung seiner Vorhaben. Und es fehlt im kulturellen Leben der Stadt Boizenburg/Elbe der Initiator regionalgeschichtlicher Publikationen und Organisator von wissenschaftlichen Vorträgen und Veranstaltungen zu unterschiedlichen historischen und aktuellen Fragestellungen.

 

Auch wenn die Arbeitsgruppe “Wochenenddienst“ der Museumsfreunde trotz Auflösungs- beschluss des Vereins noch bestehen blieb, erwies es sich im vergangenen Jahr als zunehmend schwierig, die Betreuung des Museums an den Wochenenden zu gewährleisten, da es aufgrund des hohen Alters der ehrenamtlichen Helferinnen und - helfer zu vermehrten Ausfällen kam.

Dennoch war das Heimatmuseum an 275 Tagen im Jahr 2015 geöffnet, dazu zählen alle Sonntage und die überwiegende Mehrzahl der Feiertage.

 

Am Markt 1 wurden 1643 Ausstellungsbesucher gezählt.

Das Elbbergmuseum besuchten 651 Personen.

305 Interessierte kamen zu insgesamt 13 Veranstaltungen und Vorträgen.

Die Gesamtbesucherzahl beträgt mit 2.599 Personen jedoch bedeutend weniger als 2014 (3578).

 

Im Jahr 2015 zeigte das Heimatmuseum zwei Sonderausstellungen:

Von Februar bis Mai war die dem „Vater der meckenburgischen Volkskunde“, Richard Wossidlo, gewidmete Ausstellung „Der Zettelmann“ zu sehen. Diese vom Rostocker Institut für Volkskunde erarbeitete Wanderausstellung wurde durch umfangreiches Fakten- und Ausstellungsmaterial aus der Boizenburger Region ergänzt. Somit konnte eine sich bietende Gelegenheit genutzt werden, um Schaustücke aus der Museumssammlung zu präsentieren, die bisher lediglich im Magazin aufbewahrt wurden.

Trotz spezieller auf Schüler unterschiedlicher Altersgruppen zugeschnittener Führungsangebote zu dieser Sonderausstellung war die Resonanz seitens der Schulklassen gering.

Insgesamt konnten im Ausstellungszeitraum 620 Besucher gezählt werden.

 

Vom 28. Juni bis zum Jahresende zeigte das Museum Malerei des leider kurz vor seinem

80. Geburtstag verstorbenen Fliesenkünstlers Lothar Scholz. Diese Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Ersten Deutschen Fliesenmuseum entstand, würdigte das malerisches Schaffen des gebürtigen Boizenburgers und präsentierte einen Querschnitt seiner Werke aus fünf Jahrzehnten. Es kamen 798 Besucher.

Für die ständigen Ausstellungen zur Stadtgeschichte konnten zwei hervorragende frühe   Arbeiten „Kindheitserinnerung – Hafen Boizenburg“ und „Am Hafen in Boizenburg“ aus dem Nachlass von Lothar Scholz erworben werden, die dort inzwischen ihren dauerhaften Platz  gefunden haben.

 

Das Elbbergmuseum mit seinen Ausstellungen zur innerdeutschen Grenze und zur Geschichte des KZ-Außenlagers Boizenburg war wie in den Vorjahren von Mai bis  September an den Wochenenden für Besucher geöffnet. Bedingt durch die direkte Lage am Elbe-Radweg sind es nach wie vor Fahrradtouristen, die einen großen Teil der dortigen Besucher ausmachen.  651 konnten zahlenmäßig erfasst werden.

 

Das Museum unterstützte auch 2015 Schüler und Studenten bei der Anfertigung von Haus-, Jahres- und Diplomarbeiten durch Beratung und Bereitstellung von Dokumenten, Fotos und Literatur zum jeweiligen Thema.

 

Im Sommerferienprogramm der Stadt Boizenburg war das Museum wiederum vertreten, die Veranstaltung zum Thema ‚Historische Volksmusikinstrumente‘ fand eine gute Resonanz.

 

Wegen einer in Aussicht gestellte Schenkung der Ladeneinrichtung der ehemaligen Lebensmittelhandlung Ebmeyer aus den frühen 1920er Jahren war geplant, 2015 Fördermittel einzuwerben und mit der Konzipierung einer ständigen Ausstellung mit dem Arbeitstitel „Ebmeyers Laden“ zu beginnen. Trotz bereits erfolgter umfangreicher Vorarbeiten ließ sich dieses Vorhaben nicht fortführen, weil die mündliche Zusage gegenüber dem Museum seitens des Eigentümers zurückgenommen wurde, um die Immobilie Baustraße 18 einschließlich der Ladeneinrichtung zum Verkauf anzubieten.

 

Verschiedene Schwerpunkte gab es in der Arbeit mit den Museumssammlungen:

Auch 2015 erhielt das Museum zahlreiche Schenkungen von Museumsgut. Einzelne interessante „Neueingänge“ werden in loser Folge in einer Vitrine im Erdgeschoss präsentiert. Da, wo ein besonders interessanter, direkter Bezug zu Ereignissen der Stadtgeschichte besteht, erfolgt auch eine umgehende Eingliederung in die ständigen Ausstellungen, so erweitern und verändern sich diese von Jahr zu Jahr ein wenig.

 

Zwar werden Neueingänge per Eingangsbuch umgehend erfasst, die endgültige Katalogisierung lässt sich allerdings nur in wenigen Fällen zeitnah realisieren. 

Insofern ist es ein schöner Erfolg, dass in 2015 systematische Inventarisierungs- und Katalogisierungsarbeiten schrittweise fortgesetzt werden konnten. Den Schwerpunkt bildete hierbei die Textiliensammlung des Museums. Mit ehrenamtlicher Unterstützung konnten neben der Sichtung, Neuordnung und fotografischen Erfassung des Altbestandes zahlreiche Neueingänge bearbeitet werden. Ein verbessertes Lagerungssystem ermöglicht einen schnelleren Zugriff auf die einzelnen Sammlungsstücke.

Ebenfalls mit fachkundiger ehrenamtlicher Unterstützung wurde ein erster Schritt bei der Digitalisierung der umfangreichen Fotosammlung des Heimatmuseums unternommen.

Weiterhin konnte durch eine Praktikantin mit dem sehr umfangreichen, arbeitsintensiven Vorhaben der Digitalisierung des Zeitungsausschnittarchivs begonnen werden, welches allerdings nach kurzer Zeit wegen einer  vorzeitigen Beendigung dieses Praktikums aufgrund der Insolvenz der Weiterbildungseinrichtung zum Stillstand kam.

 

Im Frühjahr 2015 erhielt die Fassade des Museumsgebäudes den längst fälligen neuen Anstrich, nachdem die gröbsten Risse und Putzschäden ausgebessert worden waren.

 

Weiter erforderlich ist die dringliche Überholung der Haustür durch einen Tischler und eine farbliche Neugestaltung (vorgesehen im Plan 2016).

Weitere bauliche Mängel im Inneren des Gebäudes sind:

An vielen Decken und Wänden zeigen sich lange Risse. Die aus den 1970er Jahren stammenden Fenster sind undicht und verzogen und lassen sich teilweise nicht mehr öffnen. Auf der Hofseite benötigen die Fenster dringend einen Anstrich (vorgesehen in 2016).

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Finanzielle Auswirkungen

Folgekosten

Betrag

Ja

Nein

Ja

Nein

Monatlich      

Jährlich          

 

Mittel stehen bereit:  Ja            Nein 

Produkt.:

Sachkonto:              

HH-Ansatz:              

Verausgabt:             

Noch verfügbar:      

Deckungsvorschlag:

 

     

     

     

     

 

Mitzeichnung im Bedarfsfall:                   Unterschrift

 

Fachbereich I                                    ............................................

(Finanzen und Soziales)

 

Personalrat                                       ............................................

 

Gleichstellungsbeauftragte        ............................................


Anlagen: