Frau Eichel erläuterte, dass es bei der Netzwerkkoordination „Frühe Hilfen“ darum geht, werdenden Eltern und Eltern mit Kindern von 0 – 3 Jahren die bereits vorhandenen regionalen und lokalen Angebote transparent zu machen. Die Arbeit erfolgt flächendeckend im gesamten Landkreis Ludwigslust- Parchim über eine Lenkungsgruppe. Der Landkreis wurde auf Grund seiner Größe in 4 Sozialräume eingeteilt, wobei Frau Heitmann der unmittelbare Ansprechpartner für Boizenburg ist. Ziel ist es, an bestehende Netzwerke anzudocken und z.B. Arztpraxen, Krankenhäuser, Einwohnermeldeämter, Kindereinrichtungen als Multiplikatoren zu gewinnen. So wird die Hemmschwelle herabgesetzt, sich an den Fachdienst Jugend als Behörde zu wenden.

Als positives Beispiel wurde der in Boizenburg bereits praktizierte „Begrüßungsbrief“ hervorgehoben.

Zurzeit wird daran gearbeitet, die Gründung der Koordinierungsstelle in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Es wird ein Flyer erarbeitet, die Darstellung der Angebote auf dem Landkreis-und Geodatenportal, Publikationen in Zeitschriften wie dem „Landkreisboten“ und „Familienfüchse“. 

Herr Thiel möchte wissen, ob das Schweriner Modell zur kostenfreien Abgabe der Verhütungspille an sozialschwache Familien auch im Landkreis angedacht ist. Frau Heitmann nimmt diese Anregung mit.

Herr Hartmann fragt nach, was „Angebote vor Ort“ konkret beinhaltet. Frau Heitmann erklärte, dass es bereits Gespräche mit den Trägern der Kita- Einrichtungen gegeben hat. Als nächster Schritt werden alle Einrichtungen aufgesucht, um die bestehenden Angebote zu erfassen und auf Wunsch öffentlich zu machen. Herr Hartmann betonte die Wichtigkeit des frühen unterstützenden Eingreifens, um später weniger in die Schulsozialarbeit investieren zu müssen. Das sieht Frau Eichel ebenso. Die Koordinierungsstelle wurde deshalb auch nicht als Projekt angelegt, sondern es handelt sich um eine langfristige Bundesinitiative.

Frau Dyrba hat in ihrer Tätigkeit die Erfahrung gemacht, dass gerade die Problemfälle weniger offen für Hilfsangebote sind und sieht einen guten Ansatzpunkt, auch diese Familien erreichen zu können. Sie weist darauf hin, dass durch fehlende Vorschulplätze viele Kinder im Elternhaus nicht die nötige Förderung erhalten, um den schulischen Anforderungen entsprechen zu können. Hier sollte auch ein Lösungsansatz gesucht werden.  Frau Dyrba bedankte sich für die Ausführungen und wünscht sich eine gute Zusammenarbeit.